Gewaltpräventionsprojekt „Alle Achtung!“
„Alle Achtung!“ – Ein starkes Projekt gegen Gewalt an der Mittelschule Hofheim
Gewaltprävention von Polizei und Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) im Landkreis Haßberge
Nach einer Corona bedingten Pause wurde das Gewaltpräventionsprojekt „Alle Achtung!“ erneut an der Mittelschule Hofheim durch den Ersten Kriminalhauptkommissaren Jochen Belz (Kriminalpolizeiinspektion Schweinfurt) und den Polizeihauptkommissaren Michael Schad (Polizeiinspektion Haßfurt) durchgeführt. Am 10. und 11.Oktober fand das Projekt in der Klasse 7b statt und am 08. und 09.November in der Klasse 7a. Unterstützt wurden die Beamten dabei von der Jugendsozialarbeiterin, Frau Scherf-Unger, die die Klassen inhaltlich vorbereitete und den Klassenlehrkräften.
„Unser wichtigstes Mittel zur Gewaltvermeidung ist unsere Sprache“, legte Jochen Belz den Schülern ans Herz. Die Kommunikation findet heutzutage häufig nicht mehr von Angesicht zu Angesicht, sondern nicht selten über Messenger-Dienste statt. Vieles bleibt hierbei auf der Strecke. Beleidigt ist schnell, Missverständnisse vorprogrammiert und ein Streit mit weitreichenden Folgen oft das Ergebnis unter Schülern. Schnell stellten die Schüler in Kooperationsübungen fest: Um gute Lösungen bei Konflikten zu finden, ist das persönliche Gespräch nötig und die Bereitschaft, sich in die Lage des Anderen zu versetzten.
Anhand verschiedener Gewaltsituationen veranschaulichten die Polizeibeamten, dass es unterschiedliche Gewaltformen gibt, wobei seelische Gewalt immer eine Rolle spielt. „Das Opfer bestimmt, wie schlimm die Gewalt ist, und nicht der Täter,“ erarbeiteten die Polizisten mit den Schülern.
Im weiteren Verlauf konnten die Schüler in Rollenspielen nachempfinden, wie Mobbing und Ausgrenzung entsteht und wie man anstatt dessen auch positiv in Gruppen miteinander agieren kann. Erkenntnisse, wie „Jeder ist wichtig in der Gruppe und trägt zum Gelingen bei“ und „Wir achten auf jeden und übernehmen Verantwortung“, wurden gemeinsam nach der Übung festgehalten.
Dass Aufeinander-Achten auch im Alltag wichtig ist, zeigten die Polizisten anhand einer konkreten Gewaltsituation. Herr Schad und Herr Belz vermittelten den Siebtklässlern in einem Rollenspiel klare Handlungsschritte zum sicheren Verhalten bei Gewalt: „Keiner sollte sich selber in Gefahr bringen, aber jeder ist dennoch zur Hilfeleistung verpflichtet.“ Die Jugendsozialarbeiterin ermutigte die Jugendlichen nicht wegzusehen, wenn Gewalt stattfindet, sondern einzuschreiten und sich mitzuteilen. „Das Schlimmste ist, wenn nichts passiert“, betonte Herr Belz.
Dass das Projekt die Siebtklässler erreicht hat, zeigten die Rückmeldungen: „Ich nehme mit, wie ich in Zukunft sicher anderen Menschen helfen kann“, sagte Simon. Seine Mitschülerin Nina fand es schade, dass das Projekt nach zwei Tagen schon vorbei ist: „Die Übungen haben alle Spaß gemacht und ich merke mir, dass alle gut zusammenwirken müssen, damit Gemeinschaft funktioniert.“ Andere Schüler nahmen sich vor, zur eigenen Meinung zu stehen und sich von unrechtem Verhalten anderer abzugrenzen, anstatt sich zu verstellen und sich dem Gruppendruck zu beugen.
Zum Abschluss des Projektes überreichten die Polizisten jedem Schüler eine „Alle Achtung“ – Urkunde. „Jugendsozialarbeit und auch die Lehrer wirken aktiv bei der Umsetzung von „Alle Achtung!“ mit und tragen die Ergebnisse der zwei Projekttage im Schulalltag weiter. Somit können die vermittelten Grundsätze zur Gewaltvermeidung auch zu einer Grundhaltung der Heranwachsenden werden und das gesellschaftliche Miteinander kann positiv beeinflusst werden“, fasste Herr Belz zusammen und dankte allen für die gute Zusammenarbeit.
Foto: Sabine Schimmer
Zivilcourage - Anhand eines Rollenspiels üben die Schüler sicheres Eingreifen bei Gewalt
Foto Sabine Schimmer
Schüler erfahren, wie Gewalt und Aggressionen entstehen und wie man sie vermeidet.
Foto: Sabine Schimmer
Im Rollenspiel zeigen die Polizisten auf, wie Gruppendruck und Mobbing entsteht
Foto: Daniel Walter
Die Klasse 7a und Klassenlehrerin Frau Schimmer (links), Erster Kriminalhauptkommissar Herr Belz (links), Polizeihauptkommissar Herr Schad (rechts) und Jugendsozialarbeiterin Frau Scherf-Unger (rechts) nach der Vergabe der "Alle Achtung!" – Urkunden
Foto: Daniel Walter
Die Schüler der Klasse 7b mit Klassenlehrerin Frau Horn und Jungensozialarbeiterin Frau Scherf-Unger (beide hinten rechts) nach dem zweitägigen "Alle Achtung!" - Projekt